Unser erstes Moodtalk Meetup war eine inspirierende Online-Session zum Thema „Die Kunst der guten Fragen". Gemeinsam haben wir erkundet, warum Fragen die Grundlage eines erfolgreichen Moodtalks bilden und wie wir durch gezieltes Fragen die Qualität unserer Talks verbessern können.

Warum sind gute Fragen entscheidend?

Der Talk im Team lebt davon, dass alle Teilnehmenden sich aktiv einbringen und verschiedene Perspektiven sichtbar werden. Dies geschieht nicht von selbst – es braucht gezielt formulierte Fragen, die zum Nachdenken anregen.

Während geschlossene Fragen nur mit „Ja" oder „Nein" beantwortet werden können, eröffnen offene Fragen Raum für Reflexion, neue Ideen und tiefere Einsichten. Sie helfen dabei, von der Problemorientierung zur Lösungsfindung zu gelangen und ermöglichen einen konstruktiven Austausch im Team.

Ein guter Talk beginnt also mit der richtigen Frage!

Wie formuliere ich starke offene Fragen?

Damit ein Talk sein volles Potenzial entfalten kann, sollten Fragen:

  • Reflexion fördern: Statt „War das Meeting hilfreich?" besser „Was hat dir am Meeting besonders geholfen und was könnte verbessert werden?"
  • Konkrete Erlebnisse aufgreifen: „Wann haben wir als Team besonders gut zusammengearbeitet? Was hat dazu beigetragen?"
  • Lösungsorientiert sein: „Wie können wir unsere Meetings effektiver gestalten, damit sich alle eingebunden fühlen?"
  • Freiraum für verschiedene Perspektiven lassen: „Welche Situationen zeigen uns, dass wir als Team gut zusammenhalten?"

Dazu können vor allem W-Fragen genutzt werden (Was, Wie, Wann, Warum, Wozu), da diese zu ausführlicheren Antworten anregen.

Vom Problem zur Lösung – Die richtige Balance finden

Eine zentrale Herausforderung liegt darin, die Balance zwischen zu vagen und zu detaillierten Fragestellungen zu finden. Besonders bei sensiblen Themen – etwa Kommunikation, Absprachen oder Konfliktlösung – entscheidet die Formulierung darüber, ob die Diskussion fruchtbar wird oder sich im Kreis dreht.

Ein Beispiel aus unserem Meetup:

🛑 Zu allgemein: „Wie sagst du Nein?"

Besser: „Gibt es eine unausgesprochene Erwartungshaltung, die dich dazu bringt, trotz fehlender Ressourcen Ja zu sagen?"

Noch präziser: „Was hält dich davon ab, Nein zu sagen, obwohl du spürst, dass du keine Kapazität mehr hast?"

Diese Fragen verdeutlichen, dass es nicht nur um die Beschreibung eines Verhaltens geht, sondern auch um das Verstehen der zugrundeliegenden Strukturen und Mechanismen.

Diskussion und eure Fragen

Bereits vor dem Meetup und auch während der Session entstanden viele spannende Fragen. Hier die wichtigsten Themen und unsere Antworten:

1. Wie kann ich alle Teammitglieder konkret abholen, damit sich alle beteiligen?

  • Bereite drei starke offene Fragen vor – das gibt Sicherheit und Struktur.
  • Halte Stille aus – Reflexion braucht Zeit, und gute Antworten entstehen nicht sofort.
  • Verwende Einstiegsfragen, um eine lockere Atmosphäre zu schaffen.
  • Fördere eine Kultur des Teilens, indem du selbst den ersten Impuls gibst.

2. Meine Mitarbeitenden beantworten Fragen in der Vorbereitung unpräzise – wie kann ich das verbessern?

  • Im Talk nachhaken: Falls Antworten vage sind, gezielt nachfragen: „Kannst du ein konkretes Beispiel nennen?“
  • Fragen in Stufen stellen: Erst allgemein, dann konkreter: “

1️⃣ Wie würdet ihr die Zusammenarbeit im Team insgesamt beschreiben?

 2️⃣ Gibt es bestimmte Situationen, in denen ihr Herausforderungen erlebt?
3️⃣ Was müsste sich in diesen Situationen ändern, damit die Zusammenarbeit besser funktioniert?”

  • Peer-Feedback nutzen: Mitarbeitende besprechen ihre Antworten vorab in Kleingruppen und präsentieren die Resultate anschliessend gemeinsam. 

3. Wie finde ich die richtige Balance zwischen zu oberflächlich und zu tiefgehend?

Die richtige Balance hängt davon ab, ob die gestellten Fragen dabei helfen, die Situation oder Sichtweisen wirklich zu verstehen und Lösungen zu entwickeln. Das bedeutet:

  • Starte mit einer offenen, eher allgemeinen Frage, um ein Gefühl für das Thema zu bekommen.
  • Falls die Antwort zu oberflächlich bleibt, frage gezielt nach, um die Ursachen und Hintergründe zu verstehen.
  • Wenn die Antworten zu sehr ins Detail gehen und vom eigentlichen Problem ablenken, lenke zurück auf das Wesentliche.

Das Ziel ist immer, so lange nachzufragen – weder zu oberflächlich noch zu tiefgehend –, bis der Ursprung des Themas klar ist und darauf aufbauend Lösungen entwickelt werden können.

Fazit: Moodtalk lebt von guten Fragen

Unser erstes Meetup hat gezeigt, dass gute Fragen der Schlüssel zu erfolgreichen Talks sind. Sie eröffnen neue Perspektiven, ermöglichen ehrliche Reflexion und fördern lösungsorientierte Diskussionen.

Das Wichtigste zum Mitnehmen:

  • Reflexion fördern: „Was hat dir am Meeting besonders geholfen und was könnte verbessert werden?“
  • Konkret fragen: „Wann haben wir als Team besonders gut zusammengearbeitet? Was hat dazu beigetragen?“
  • Lösungsorientiert denken: „Wie können wir unsere Meetings effektiver gestalten?“
  • Vielfältige Perspektiven einbeziehen: „Welche Situationen zeigen uns, dass wir als Team gut zusammenhalten?“

Ein Moodtalk ist mehr als ein gewöhnliches Meeting – er ist ein Raum für authentische Gespräche, wertvolle Einsichten und nachhaltige Teamverbesserung. Umso wichtiger ist es, gezielt Fragen zu stellen, die diesen Prozess unterstützen.

Wenn du noch mehr Inspiration benötigst, findest du hier ein Dokument mit einigen Beispielfragen. [Link zu Liste offene Fragen]